Die Frage der Woche in der Stattzeitung lautete: Shared Space in Ingolstadt? Ist das in Ingolstadt möglich und wenn ja, wo können Sie sich derartiges System in der Innenstadt vorstellen? Wir antworten:
Schilderwald Deutschland – kaum jemand blickt noch durch aber wir wollen an unserem durchstrukturierten Verkehr auch nicht loslassen. Wenn uns jemand dabei die Vorfahrt nimmt wird gehupt und geflucht, fühlen wir uns doch betrogen. Gemeinschaftliche Rücksichtnahme ist in diesem System nicht vorgesehen und so grenzen wir uns strikt voneinander ab.
Einen anderen Weg geht das Prinzip des Shared Space, bei dem jeder Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt ist. Die Idee, dass ein gemeinschaftlicher Verkehr mit Rücksicht funktionieren könne ist erstmal realitätsfern. Doch in geringem Maße passiert das bereits in der Altstadtmitte, der Moritzstraße. Der Rad- Bus und Taxiverkehr prallt hier auf die Passanten in der Fußgängerzone, ganz ohne Hinweis auf ein Shared Spaces Konzept. Was passiert automatisch in den Köpfen der Verkehrsteilnehmer? Gegenseitige Rücksichtnahme. Somit ist ein Shared Space also eine Mischung aus Fußgängerzone und Straße.
Um auf die Frage „Shared Space in Ingolstadt bzw. in der ingolstädter Altstadt?“ zurück zu kommen: In Ingolstadt müssen, wie in jeder anderen Stadt, die Bewohner ersteinmal an ein neues Verkehrskonzept gewöhnt werden. Daher würde ein Shared Space als Startprojekt außerhalb der Stadtmauern sicherlich schwierig werden. Somit macht es Sinn einen geeigneten Ort besser in der Altstadt zu suchen.
Hierbei würde sich der Platz vom Kreuztor bis zur Theresienstraße (mit Konviktstraße und Bergbräustraße) anbieten. Ausbaubar auf die Griesmühlstraße und Hohe-Schul-Straße mit den dazugehörigen Querstraßen, denn auf diesen Straßen bewegt sich morgens hauptsächlich der Lieferverkehr und der kreisende Parkplatzsuchverkehr. Auch die Zufahrt zur Münstertiefgarage über die Bergbräustraße wäre gewährleistet. Desweiteren wird der Patz vor dem Sausalitos bereits jetzt von vielen Fußgängern wie ein erweiterter Teil der Fußgängerzone genutzt, was dann mit dem Shared Space auch weiterhin und aktiv so genutzt werden kann. Ein weiter Vorteil, der durch so einen besonderen Bereich entstehen würde ist, dass die Rennstrecke der jetzigen 30er-Zone ein Ende hat, da durch die gegenseitig geforderte Rücksicht in einer Shared Space-Zone schnelles Beschleunigen gar nicht mehr möglich macht. Das nächtliche Einfahrverbot soll weiterhin gelten und von der Shared Space – Regelung unberührt bleiben.
Abschließend können wir sagen, dass es durchaus einen Platz gibt, an dem das Verkehrsexperiment Shared Space getestet werden kann. Ob es erfolgreich sein wird, wird ein erster Testlauf zeigen. Wir halten das Konzept an den genannten Orten für eine sinnvolle Ergänzung der bisherigen Verkehrsplanung.
Kommentare
2 Kommentare zu Shared Space an gewählten Plätzen
Die Diskussion zum Thema in der AG Bauen und Verkehr:
https://news.piratenpartei.de/showthread.php?tid=224276
Vielleicht mag sich jemand beteiligen.
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