Die Piratenpartei Ingolstadt reagiert verstört auf die neuerliche Forderung des bayerischen Innenministers Herrmann zur Videoüberwachung am Hauptbahnhof Ingolstadt.
Warum ein Innenminister anstatt richtiger Innenpolitik medienwirksam ein Sicherheits-Placebo fordert, bleibt eines der vielen Rätsel aus der Sphäre der CSU.
Videoüberwachung lässt nach einschlägigen Untersuchungen weder eine Erhöhung der tatsächlichen noch der wahrgenommenen Sicherheit erwarten. Sinnvoll sein können stattdessen eine helle, übersichtliche und gut einsehbare bauliche Gestaltung von Bahnhöfen mit Rückzugsmöglichkeiten wie Wartehäuschen, die Belebung von Bahnhöfen, die Beseitigung von Verschmutzungen und eine angemessene Präsenz und Erreichbarkeit von Sicherheitspersonal.
Sogar die Polizeigewerkschaft warnt: „Angesichts des versuchten Bombenanschlags von Bonn nun eine Ausweitung der Videoüberwachung zu fordern, sei“ so Bernhard Witthaut, der Bundesvorsitzende der Polizeigewerkschaft, „lediglich Sicherheits-Suggestion.“
»Bevor ein Innenminister aus seinem Elfenbeinturm heraus überflüssige und faktisch unsinnige Forderungen anstellt, kann er sich gerne um die Beschleunigung der Baumaßnahmen des Hauptbahnhofes bemühen und tatsächliche Sicherheit für die Bürger schaffen. Anstatt Kameras an die verrostete, zu dunkle und unsichere Fußgängerbrücke anzubringen, gilt es reale Innenpolitik zu betreiben. Gilt diese Forderung auch für den Nordbahnhof? Kennt er diesen überhaupt? Man weiß es nicht. Kurzum: Ohne Sinn und Verstand, aber reflexartig nach Kameras als Lösung brüllen. NEIN DANKE!« so Benedikt Schmidt, Vorsitzender der Piratenpartei Ingolstadt.