Zur Debatte um Kampfdrohnen als Arbeitsplatzsicherung in Manching: Das sind Killermaschinen und kein banales Konjunkturpaket

Drohnenschatten - Reaper KampfdrohneVerteidigungsministerin Ursula von der Leyen hat sich gegenüber mehreren Medien für die Beschaffung bewaffnungsfähiger Drohnen ausgesprochen.
Der Airbus-Betriebsrat Thomas Pretzel befürchtet eine Abwanderung etwaiger Kampfdrohnenprojekte ins Ausland.
Der Ingolstädter IG-Metall Beauftragte Bernhard Stiedl meint, ein “Drohnenprogramm” könne “zu neuer Beschäftigung führen”.
Die Piratenpartei spricht sich in der laufenden Debatte klar gegen die Beschaffung und den Einsatz von Kampfdrohnen aus.

»Unbemannte Killermaschinen, wie es bewaffnete Drohnen nun einmal sind, können die Hemmschwelle drastisch senken, zu militärischen Mitteln und Gewaltanwendung zu greifen. Menschen in Afghanistan und Pakistan leben bereits heute in ständiger Angst, zivile Opfer von ›Kollateralschäden‹ zu werden. Sie leiden unter der Traumatisierung durch die Angriffe. Wichtige Sozial- und Infrastrukturen werden zerstört. Aktuell werden von allen Bürgern der Bundesrepublik Deutschland massenhaft und anlasslos Daten erhoben, die für Drohnenangriffe in Zukunft verwendet werden können. Spione tummeln sich in den Untersuchungsausschüssen zur Aufklärung dieser totalen Überwachung oder gleich direkt im Bundesverteidigungsministerium. Mit diesen Rahmenbedingungen ist es unverantwortlich, aktiv für Drohnenprojekte zu werben. Egal ob von der EU, Deutschland, Gewerkschaften oder Firmen.«, erklärt Benedikt Schmidt, Mitglied im Vorstand der Piratenpartei Ingolstadt.

Die seit Jahren quälenden Probleme in Manching verlocken natürlich, jeden Strohhalm zu ziehen, das ist verständlich. Aber es gibt Alternativen und zwar nicht wenige:
Die Fokussierung auf oft sehr ineffiziente Joint Ventures bei Rüstungsaufträgen wie im Fall der MALE2020 Drohnen muss nicht sein. Es gibt hier mit der absolut niedrigsten Arbeitslosenquote auf dem ganzen Kontinent wirklich alle Möglichkeiten für die Mitarbeiter und erst recht für Manching.
Den Einsatz von Drohnen z.B. im wissenschaftlichen Bereich oder im Rettungswesen begrüßen wir PIRATEN ausdrücklich. Warum kein Konjunkturprogramm zur Sicherung der Arbeitsplätze in diese Richtung? Warum kein Drohnenkompetenzzentrum für Europa am Standort Manching, dass sowohl ethisch als auch technologisch zukunftsweisend agiert?
Warum keine Symbiose mit anderen ortsansässigen Unternehmen, Hochschulen und privaten Akteuren, die für Drohnen sehr gute Verwendungen und Absatzmärkte finden könnten?

Die Piratenpartei fordert eine sinnvolle Nutzung von Drohnen, die Menschenleben schützt, statt sie auszulöschen. Wir müssen uns unserer Verantwortung als Technologiestandort bewusst werden, nicht jedes getötete Opfer mit Geld aufzuwiegen.

 

 

Zusammenfassung von netzpolitik.org:
SPD, IG Metall und Airbus-Betriebsrat werben für “europäische Drohne”
https://netzpolitik.org/2014/spd-ig-metall-und-airbus-betriebsrat-werben-fuer-europaeische-drohne/


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